Über 200 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Grevenbroich überlebten den Nationalsozialismus nicht. Die Schülerinnen und Schüler der Diedrich-Uhlhorn-Realschule besuchen seit vielen Jahren zum 27. Januar den Jüdischen Friedhof in Wevelinghoven. Vom Vorsitzenden des Geschichtsvereins Grevenbroich Ulrich Herlitz und ihrem Geschichtslehrer Sebastian Potschka erfuhren sie dort das Schicksal der Familie Aussen aus Hemmerden, die bis auf Max, der versteckt überlebte, zwischen 1943 und 1945 in den Konzentrationslagern Auschwitz und Mauthausen ermordet wurde.
Nicht nur ihre Namen, sondern die aller bekannten Opfer des Holocausts aus Grevenbroich wurden in einer Gedenkveranstaltung verlesen.
„Unseren Schülerinnen und Schüler ist es ein großes Bedürfnis, hier an diesem besonderen Tag zu gedenken“, weiß Sebastian Potschka, der mit seiner Abschlussklasse die kleine Veranstaltung organisiert hat. „Die Sensibilität gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit aktiv einzustehen, ist beeindruckend.“
Seit 2015 ist die Diedrich-Uhlhorn-Realschule ausgezeichnet als Schule ohne Rassismus und veranstaltet gemeinsam mit allen weiterführenden Schulen Grevenbroichs eine freiwillige Gedenkstättenfahrt zum ehemaligen Konzentrations- und Vernichungslager Auschwitz in den Osterferien. Pandemiebedingt fiel die Fahrt bisher zwei Mal aus. Für 2022 sind über 150 Teilnehmende angemeldet, in der Hoffnung, dass eine Durchführung vertretbar möglich sein wird.
Der Holocaust-Gedenktag wurde von den Vereinten Nationen am 27.01.2005, zum 60. Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz, ins Leben gerufen.