Hoher Besuch hatte sich am 09.06.2016 für die 3. und 4. Stunde bei den vier Klassen 10 vom Standort Heyerweg angekündigt: Aus Polen hatten sich Fryderyk Jakimiszyn, Anna Szafraniec, Dominika Adamczewska und Józefa Posch-Kotyrba an die Diedrich-Uhlhorn-Realschule aufgemacht, um hier den baldigen Absolventinnen und Absolventen von ihren Kindheits- und Jugenderinnerung im Nationalsozialismus zu erzählen.
So berichtete der 89jährige Fryderyk Jakimiszyn den aufmerksamen Schülerinnen und Schülern von seiner schweren Zeit in den Konzentrationslagern Groß-Rosen und Mittelbau-Dora, wo die A4-Raketen in geheimen Stollen hergestellt wurden. In Mittelbau-Dora, nahe Nordhausen, litt er an Unterernährung und vor allem daran, dass er nur noch wie ein Gegenstand behandelt wurde und nicht wie ein Mensch. Zeichen dafür war seine Häftlingsnummer, die er auf der zerschlissenen Häftlingskleidung trug: 118077.
Aus dem Polnischen übersetzten neben zwei professionellen Dolmetschern für die Klassen 10a und 10b unsere Schüler Simon Kleiner, Olga Karpiena und Anna Karpiena.
Auch Schülerinnen und Schüler vom Standort Bergheimer Straße und einzelne aus der Jahrgangsstufe 9 hatten darum gebeten, bei dieser besonderen Begegnung dabei sein zu dürfen. Bei einem anschließenden Imbiss bedankten sich die Klassensprecherinnen und Klassensprecher der 10. Klassen, Schulleiterin Frau Piel und Organisator und Geschichtslehrer am Standort Heyerweg Herr Potschka für den enormen Einsatz und die Gesprächsbereitschaft bei den Gästen.
„Das ist Geschichte live und eine seltene besondere Gelegenheit zugleich, mit Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen!“, freute sich Potschka über den Besuch. Finanziert und begleitet wurde die Begegnung durch das Maximilian-Kolbe-Werk e.V., das sich für Holocaustüberlebende einsetzt. Die Taxifahrt aus Köln finanzierten der Förderverein und die Schülervertretung zu gleichen Teilen.
Zum Schluss ließ es sich die Klasse 5d nicht nehmen, die Delegation auf dem Schulhof winkend zu verabschieden.