Am 9.11.1938 erhielten um 23:55 Uhr alle Staatspolizeidienststellen im Deutschen Reich folgende Anweisung aus Berlin: "Es werden in kürzester Frist in ganz Deutschland Aktionen gegen Juden insbesonders gegen deren Synagogen stattfinden. Sie sind nicht zu stören."
In der Folge griffen Behörden und Polizei nicht ein, als in den folgenden Stunden überall in Deutschland jüdische Wohnhäuser, Geschäfte und Synagogen beschädigt, in Brand gesetzt oder gar zerstört wurden. Jüdische Literatur und Kulturgüter wurden öffentlich auf den Straßen verbrannt. Jüdische Bürger wurden ihres Eigentums beraubt, verprügelt, verhaftet und ermordet in dieser Nacht.
Auch die Synagoge in Grevenbroich wurde in dieser Nacht zerstört. Auf der Oberstraße in Wevelinghoven litt die Familie Katz unter Todesangst als die massive Holztüre ihres Wohnhauses mit einer Axt aufgebrochen wurde.
85 Jahre später haben Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 der Diedrich-Uhlhorn-Realschule auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Wevelinghoven an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte gedacht und im Rahmen einer schulinternen Veranstaltung die 204 Namen der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger verlesen, die vor dem Holocaust ihren Lebensmittelpunkt in Grevenbroich hatten.